Gestern war mein Shampoo alle, also was macht man normalerweise: In die Drogerie fahren. Also habe ich meine Gastmutter gefragt
, ob wir nicht zur Drogerie gehen könnten, und ich habe in Eile gesagt „Est-ce qu’on peut aller au drogerie?“. Meine Gastmutter hat mich verwundert angeschaut und dann lachen müssen, was für mich immer ein Zeichen ist, dass ich gerade etwas furchtbar seltsames gesagt haben muss. Ich habe angefangen zu erklären, was ich meine und sie meinte lachend: „Ja klar, ich weiß schon, nur du hast gerade gesagt, dass du in einen Cannabisladen willst!“. Okay. Wo ist das Loch im Erdboden, in dem ich versinken kann?Drogerien heißen hier ironischerweise „Pharmacie“, das gleiche Wort, wie Apotheke. Ist auch sinnvoll, dazu kommen wir später. Aber das französische Wort Drogerie wird hier umgangssprachlich für Cannabisläden genutzt, weil der Erwerb von Cannabis ab 19 Jahren hier in Kanada legal ist. Warum? Weil der Staat Steuern kassiert und den illegalen Markt schwächt.

Die Drogerie in die ich wollte, heißt hier aber „Pharmacie“, was mich am Anfang sehr verwirrt hat, und meine Gastmutter musste mir erst erklären, dass es nicht nur um Apotheken geht. Die „Pharmacie“ ist zweigeteilt: Auf der einen Seite gibt es die freiverkäuflichen Produkte wie Shampoo oder auch Homöopathische Mittel und auf der anderen Seite kann man Medikament mit Rezepten kaufen. Erst fand ich das System total seltsam, aber eigentlich ist es ja ziemlich praktisch zwei Geschäfte in einem zu haben. In Kaufhäusern wie Walmart gibt es auch immer eine Art integrierte Apotheke, in der man rezeptpflichtige Medikamente oder auch freiverkäufliche Produkte kaufen kann. Gerade im Walmart ist das ziemlich cool, weil man nur einmal in einen großen Laden muss, ohne zehn mal hin und her zu fahren. Daher kommt auch dieses System: Da viele Städte nicht so einen wirklichen Stadtkern haben wie z. B. in Deutschland und die Geschäfte alle verstreut sind, macht es Sinn, einfach alles in einem zu kombinieren (das Prinzip von Walmart!)
Wir sind aber in die kleine Stadtapotheke gefahren und da kam gleich schon die nächste Überraschung: Gelbes Absperrband. Hierzu muss man wissen, dass Québec alle nicht notwendigen Geschäfte geschlossen haben, und auch in Geschäften Sektionen mit nicht notwenigen Zeugs abgesperrt werden. Das System soll mir aber bitte jemand erklären: Collegeblöcke sind nicht essentiell, Sonnenbrillen aber schon, aber Handschuhe und Socken werden wieder abgesperrt? Wahrscheinlich wird ausgelost, was verkauft werden dar und was nicht, weil das macht wirklich keinen Sinn.
Lachflash……. „ich muss mal kurz Cannabis kaufen gehen… wer fährt mich….???“ 😂
Genau meine Art von Humor!
Hi Helene
sehr schön immer was von Dir zu lesen. Wärst Du überhaupt in die Drogerie reingekommen??? Wenn ja probiere undbedingt nochmal Shampoo zu kaufen aus und dreh ein Film für uns. Gibt es auch eingeltich ein Foto von Dir und der Fensterscheibe?
Gestern habe ich gelernt Kajakfahren alleine auf der Ruhr ist nicht erlaubt, da der Bootssteg als Sportstätte gilt. Es blickt keiner mehr durch was erlaubt ist.
Viel Spaß Dir weiterhin in der Schule und im Schnee – schnief Neid!! Susanne